Wer hätte gedacht, dass man mit einer Getränkedose den Himmel erobern kann? Beim europaweiten CanSat-Wettbewerb der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) wird genau das gemacht: Schüler:innen bauen Miniatursatelliten in Dosenform, bestücken sie mit Sensoren und Elektronik – und lassen sie mit einer echten Rakete auf etwa 700 Meter Höhe steigen. Während des Sinkflugs heißt es dann: Daten sammeln, durchhalten, landen – und hoffen, dass nichts explodiert (was natürlich nie passiert – meistens).
Mit dabei: Zwei Teams vom BRG Oberpullendorf, die sich gegen starke Konkurrenz durchsetzten und sich einen Platz im österreichweiten Finale sicherten. Pollution Mapping Project (Julian Chabek, Isabella Loidl, Dilen Mitnyik, David Mittermann, Helena Moser, Martin Reichart) und Sky Minds (Tobias Eresheim, Noah Heinrich, Jan Koo, Samantha Lange, Laura Reiner) vertraten dort nicht nur unsere Schule mit Bravour – sie waren gleichzeitig die einzigen Teilnehmer:innen aus dem gesamten Burgenland. Damit war das BRG OP nicht nur doppelt vertreten, sondern auch allein auf weiter burgenländischer Flur.
Die beiden Gruppen bestanden aus motivierten Schüler:innen des Oberstufenzweigs IT & Science, die mit Laptops, Lötstationen und logischem Denken ausgerüstet in monatelanger Tüftelei ihre CanSats entwickelten. Stromkreise wurden getestet, Sensorwerte ausgelesen, Fallschirme gebastelt – und dabei unzählige Stunden mit dem Arduino verbracht. (Schokobananen halfen auch.)
Bereits am ersten Wettbewerbstag stand die technische Abnahme an – mit strengem Blick auf Maße, Gewicht, Funkfrequenz und Sicherheit. Besonders herausfordernd: die Fallschirmtests. Die Sinkgeschwindigkeit musste passen – nicht zu schnell, nicht zu langsam. Die Messwerte machten es spannend bis zuletzt. Nervenzerfetzend, aber am Ende: Alles im grünen Bereich.
Pollution Mapping Project meisterte diese Hürde als einziges Team direkt beim ersten Versuch – kein Nachbessern, kein Zittern. Sky Minds brauchte – wie fast alle anderen – noch etwas Feinschliff, schaffte es aber ebenso in die Luft.
Von zwölf Teams erhielten schließlich nur sieben die Startfreigabe – beide BRG-Teams waren unter den Auserwählten! Doch der Flugtag hatte es in sich: stundenlanges Warten wegen schlechtem Wetter, ein Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffnung, Müdigkeit und knurrendem Magen. Und natürlich: Kaum war das Schnitzel serviert, kam der Startbefehl. Alles stehen lassen, rein ins Feld.
Zusammengebaut wurde bis zur letzten Sekunde, geschraubt, gesteckt, geatmet. Zum Glück hatte Herr Professor Sommeregger im Koffer keine Kleidung, sondern ein komplettes Elektronik-Notfallarsenal: Sensoren, Werkzeuge, Kabel, Ersatzteile – für absolut jede Eventualität.
Der Raketenstart gelang – die CanSats stiegen, sendeten, landeten (manche im Baum). Doch damit war die Mission noch nicht zu Ende: Am nächsten Tag folgte die Präsentation vor der Jury. Und wie das so ist, wenn man erst spät startet: Die Vorbereitungen dauerten… sagen wir mal… etwas länger. Bis 4 Uhr früh, um genau zu sein. Mitten in der Nacht, um 0:30 Uhr, half ein kurzer Besuch in einem Fast-Food-Restaurant, den Akku nochmal aufzuladen – diesmal nicht den im CanSat.
Der Aufwand lohnte sich: Pollution Mapping Project wurde mit dem Preis für die „Beste technische Leistung“ ausgezeichnet – für durchdachte Konstruktion, präzise Messtechnik und einen reibungslosen Ablauf vom Countdown bis zur Landung. Auch das Team Sky Minds erhielt viel Lob für die kreative Präsentation der Ergebnisse.
„Unsere Schülerinnen und Schüler haben hier echte MINT-Power bewiesen.“
Freuen sich die Professoren Bernd Lang, Clemens Lang und Paul Sommeregger, die mit Know-how, Geduld und ruhigem Puls den Schüler:innen sowohl in der Vorbereitung als auch beim Finale beistanden.
Ein großes Dankeschön geht außerdem an unsere Sponsoren: Original Indigo Blaudruck Koo, Kromberg & Schubert und Bianca Maria Lange, die dieses Abenteuer überhaupt möglich gemacht haben.
War es anstrengend? Ja.
War es emotional? Und wie.
Würden wir es wieder tun? Ganz sicher!
💡 Lust bekommen?
Wenn du gerne tüftelst, programmierst oder einfach mal mit einem selbstgebauten Satelliten in den Himmel willst – komm in den IT & Science-Zweig. Wir sehen uns beim nächsten Raketenstart!
Offizielle Wettbewerbsfotos auf Flickr.
Mag. Paul Sommeregger, Mag. Bernd Lang, Mag. Clemens Lang und die CanSat-Teams des BRG OP