Die Klasse 7A des BG/BRG/BORG Oberpullendorf hat sich intensiv mit der historischen Bedeutung der Gedenkstätte Mauthausen auseinandergesetzt. Nach ihrem Besuch der ehemaligen Konzentrationslageranlage widmeten sich die Schülerinnen und Schüler einer kreativen Aufarbeitung ihrer Eindrücke und Erkenntnisse.
Durch die besondere Zusammensetzung der Klasse – bestehend aus einem Kunst- und einem Informatikteil – entstanden vielfältige Projekte, die sowohl künstlerische als auch informative Aspekte vereinen. Während die einen ihre Gedanken und Emotionen in Zeichnungen, Comics oder Gedichten festhielten, setzten sich andere mit der digitalen Dokumentation und Analyse der Exkursion auseinander.
Diese kreativen Arbeiten sind nicht nur ein Ausdruck der persönlichen Reflexion, sondern tragen auch dazu bei, das historische Wissen lebendig zu halten und die Erinnerung an die Opfer von Mauthausen auf eine eindrucksvolle Weise zu bewahren. Die Ergebnisse dieser besonderen Auseinandersetzung sind auf unserer Schulhomepage zu sehen – ein Zeichen dafür, wie wichtig es ist, Geschichte nicht nur zu lernen, sondern sie auch bewusst zu verarbeiten und weiterzugeben.
Folgende Arbeiten sind entstanden:
Bildbeitrag „Hochzeit von Mauthausen“ – Dass hochrangige SS-Soldaten im Lager Mauthausen sogar heirateten, schockierte unsere Schülerinnen und veranlasste sie zu diesem Bild. (Selina H., Cora K., Johanna N., Anna W.)
Der Comicbeitrag sollte die Eindrücke und Gedanken unserer Schüler während der Exkursion darstellen. (Tobias E., Amon H., Zsombor N., Valentino P.)
Der Bildbeitrag „Opfer von Mauthausen“ ist eine Hommage an den Raum der Namen, der besonders bedrückend den zahlreichen Opfern von Mauthausen gedenkt. (Karl K.)
Die interaktive Karte von Mauthausen arbeitet mit dem Grundriss von Mauthausen und der Nummerierung der wichtigsten Punkte des Lagers. Bewegt man den Cursor darüber, erfährt man wissenswerte Fakten über die einzelnen Bereiche. (Manuel B., Krisztian B., Kevin B., Victor C.)
Das Gedicht „#niewieder“ geht auf die Lebensbedingungen des Lagers ein und hinterlässt auch durch seine optische Gestaltung einen bleibenden Eindruck. (Tabea F., Elena K., Leonie M., Franziska S., Peter W., Emma Z.)
Das Gedicht „Schlimme Zeit der Vergangenheit“ verarbeitet viele der Zeitzeug*innenberichte, mit denen sich unsere Schüler und Schülerinnen unter anderem auseinandersetzten. (Thomas K., Veronika P., Olga R., Emmerich S.)
Die schlimme Zeit der Vergangenheit
- Thomas K., Emmerich S., Olga R., Veronika P., 2025
Mauthausen, eine Zeit in der wir nicht leben konnten
Hineinversetzt in Konzentrationslager
Auch wenn sich die SS-Menschen alles gönnten
Waren wir immer am Magern
In Mauthausen, da müssen alle runter die Stiegen
Auch wenn jemand fällt, muss er weiter
Behandelt werden wir sogar schlechter als die Ziegen
Die Zukunft sieht nicht mehr heiter
Nie wieder
Diese Lieder
Von Tod und Verderben
Wo die meisten sterben!
Die tägliche Arbeit war nahezu fatal
Da waren uns schon die Gaskammern egal
Neben uns wohnte die SS-Wärter
Sie hatten Familien und Hochzeiten, wir dafür einen Kerker
Kriminelle stiegen zum “Funktionshäftling” auf
Juden und Justizhäftlinge gingen währenddessen drauf
Funktionshäftlinge kamen nicht unter die Klinge
Stattdessen misshandelten und missachteten sie Neuankömmlinge
Sie kamen nicht in die Gaskammer oder wurden erschossen
Sie waren besonders und hatten viele Privilegien genossen
Nie wieder
Diese Lieder
Von Tod und Verderben
Wo die meisten sterben!
Es ging Tag für Tag, sogar Nacht für Nacht
Wir haben über unser Schicksal nachgedacht
Getrieben von Schmerz in der grauen Früh’
Was überhaupt bringt sich diese Müh’?
In den Baracken war es immer sehr eng
Überwacht wurden wir stets streng
Privatsphäre – das war ein Fremdwort
Doch die SS-Mannschaft, sie hatte Komfort
Nie wieder
Diese Lieder
Von Tod und Verderben
Wo die meisten sterben!
Erdrückend die Stimmung, belastend in Not
Soeben traurig wie auch dramatisch, vollkommen der Schmerz, schon nahe dem Tod.
Verherrlicht von außen, den fordernden Stimmen,
missachtet von jedem der sie nur umringen.
Verleugnet, verjagt, verleumdet, gegangen die Stiegen empor
Mit Steinen auf dem Rücken, mit einem Traum welcher sich im Nichts verlor.
Eine neue Schar von Menschen, manch Jung, manch alt
frisch eingetroffen am Tor, umringt mit Stimmen so kalt
Unschuld welcher reiner Selle stehe dies Unglück bevor.
Das Wasser so keimreich, und doch so begehrt
mit Sauberkeit eines Teichs, die Hygiene verwehrt.
Tag zu Tag im Elend ertränkend,
missachtend herabschauend uns all jener ins Verderben lenkend.
Nie wieder
Diese Lieder
Von Tod und Verderben
Wo die meisten sterben!
Mag. Stefan Igler